28.08.2019 Dialektik der Vorhersage

Dialektik der Vorhersage 

Seit der Steinzeit lässt sich nachverfolgen, dass sich der Mensch ausführlich mit der Zukunft auseinandergesetzt hat. Orakel, Prophetien, Wahrsagekünste, Utopien und Astronomie sind nur einzelne Beispiele von der Vielzahl an Kulturtechniken, die zur Bestimmung der Zukunft praktiziert wurden. Doch warum beschäftigen sich Menschen eigentlich mit der Zukunft? Welche Funktion nehmen Zukunftsvorhersagen innerhalb einer Gesellschaft ein? Ist es möglich die Zukunft wirklich vorherzusagen? Aus heutiger Perspektive erscheinen uns viele der alten Vorhersage als Aberglaube und jeder menschlichen Vernunft entgegen zu stehen. Zwar haben auch wir in Form von Prognosen weiterhin Zukunftsvorhersagen, jedoch schätzen wir diese als wesentlich rationaler ein, weil sie sich auf wissenschaftliche Untersuchungen stützen. Welche Konsequenzen diese Vorstellung hat, soll in dem Vortrag untersucht werden. In einer Reflexion der historischen Zukunftsnarrative soll außerdem diskutiert werden, welche Funktion die Auseinandersetzung mit der Zukunft allgemein für Menschheit einnimmt. In Referenz zu diesen Untersuchungen wird das Konzept der Prognose kritisch hinterfragt.

Friedrich Weißbach

Friedrich Weißbach studierte Philosophie und Musikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Wissenschaftliche Auslandsaufenthalte führten ihn an die Université Lyon 2 sowie an die Sapienza Università di Roma. 2019 hat er sein Master in Philosophie bei Prof. Dr. Rahel Jaeggi an der Humboldt-Universität zu Berlin abgeschlossen. Er ist Mitbegründer des Institut für Chaos.