Biosphäre 2

INFORMATION

Aus dem Weltraum gesehen, ist die Erde ein blauer Planet und die Biosphäre 2 eine Kristallkugel, in der das extraterrestrische Auge unsere Zukunft erkennt. Was verrät uns ein paranormales Sehen in diese Kristallkugel? Welchen Blick nehmen wir dabei ein und wessen Augen treffen diese?

Das zweijährige Experiment in dem Gebäudekomplex Biosphäre 2, das ein geschlossenes vielfältiges Ökosystem in der Wüste Arizonas simulierte, schreibt dystopische Geschichten über unsere Flucht von der Erde und die radikalen ökologischen Veränderungen, die auf ihr stattfinden werden. Es diente als Medium der Vorhersage, das jedoch unter streng kontrollierten Labor-Bedingungen operiert. In wissenschaftlichen Kreisen gilt das Projekt allgemein als gescheitert, da die Geschlossenheit des Ökosystems durchbrochen wurde, um das Überleben der menschlichen Bewohner*innen und jeglicher Wirbeltier- und auch Pflanzenarten zu gewährleisten. 

Was kann der Blick durch die Glaskugel als okkultistisches Instrument sichtbar machen, das diese Geschichte im Verborgenen lässt? Es ist das Narrativ derjenigen Organismen, die sich in der Glaskugel einrichten, sie durchfressen, sie permeabel machen.

HANNAH SCHMEDES

Hannah Schmedes macht derzeit ihren Master in Europäische Medienwissenschaft an der Universität Potsdam. Ihren Bachelor in Kulturwissenschaften absolvierte sie mit der Arbeit „In Spannungsverhältnissen. Ein Versuch über die kollektiv-maschinische Dimension von Subjektivität anhand der Cyborg“ an der Leuphana Universität Lüneburg. Neben ihrem Studium ist Hannah Schmedes in dem Kollektiv texture aktiv, wo sie Diskussionsabende, Lesekreise und alternative Lehrformate organisiert. Zu ihren Forschungsinteressen zählen feministische Wissenschaftskritik, New Materialism sowie Symbiose.